Lyrik-Wettbewerb 2022 beim verlag Frieling zum Thema "Wenn ich einmal nicht mehr bin"

Sicher macht sich dann und wann jeder von uns Gedanken über das "Was wird sein nach mir". Jedes Jahr veranstaltet der Verlag Frieling einen Lyrik-Wettbewerb, zu dem ich einen Beitrag eingereicht habe. Es hat mir zur Freude gereicht, dass mein Gedicht in diese kommende Anthologie aufgenommen wird. Ich habe mich einem außergewöhnlichem Genre angenommen, dem Epitaph. Da ich mit antiker Kultur eng verbunden bin, kannte ich das Epitaph von Gräbern und als Altarbilder. In Form eines Haiku verfasste ich mein Grabgedicht

Epitaph- Haiku

Im Kerzenglanze

Wallt Liebe und Sein dahin-

Ich leuchte in dir.

In Versen kauert

Zauberträchtig mein Schatten

Dir ganz zugewandt!

Wie buntes Herbstlaub

raunen Töne des Klaviers

vom Staub befallen.

Im Takt des Pulsschlags

Das mystische Andante

Aus dem Dunkel steigt.

Ein Hauch von Leb wohl

Sanft deinen Kummer umfängt.

So leb dein Leben!

Weit in Gedanken

Geht die Erinnerung auf

Im Raum des Herzens.

Zur schwarzen Erde

Sich niederbeugt der Engel

Auf dem stillen Grab.

ORA PRO ME!

Ein Haiku ist ein japanisches Kurzgedicht, bestehen aus drei Zeilen, in denen der Silbenwechsel 5-7-5 prägend ist.

Bibliothek deutschsprachiger Gedichte

In der Anthologie "ausgewählte Werke XXII, Jahrgang 2019, ist mein Gedicht "Sehnsucht im Herzen" veröffentlicht

Sehnsucht im Herzen

Da wart ein Licht, eine Stimme sogleich,

die rief und begleitete mich.

Am Wegrand ein dunkles Kreuz,

das mir die Seele erleucht.

Und wie ich so stand und mit meiner Seele sprach,

da sah ich das Kindlein, mit leuchtendendem Aug`,

und die Lieb`, die zu mir herkam,

 erfüllte mit Wärme mein Herz.

Ihr Wesen des Himmels, Ihr Engel, Ihr Freud,

so nehmt unser Herz und beschützt es.

Lasst unsere Liebe erneut rings herum

Wachsen im seligen Kreis.

Ich sehe im Traum meine Kleine,

schon lange ist sie entfernt,

jedoch mir mitnichten entfremdet.

Denn Gott hält in seinen liebenden Händen

die Sehnsucht uns wieder zu sehen.

In der der Anthologie "Ausgewählte Werke XXIII, Jahrgang 2020, ist mein Gedicht "Etwas hat mich tief berührt" veröffentlicht

                                                  Etwas hat mich tief berührt

Etwas hat mich im Vorübergehen tief berührt,

das wie ein laues Wehen meine Sinne streifte

als ich von deinem Blicke noch nichts kannte

doch deine zärtlich sanfte Schwingung spürte.

Ich liebe dieses Schweben wie auf Ringen,

die meinen Geist ins Grenzenlose bringen,

wenn meine Sinne sich wie im Meer vertiefen

und gleich dem Wellenrauschen Ruhe bringen.

Und ich ahne dieses unbegreiflich Große,

das ich mit meiner Seele an mich binde,

wie Flügel breite ich mein Leben vor dir aus

und lass die Nichtigkeiten meines Daseins los.

Der Verlag frieling hat einen Wettbewerb ausgeschrieben "Die Zeit der Stille - was die Pandemie mit uns macht

Ich habe daran teilgenommen mit dem Gedicht "Reich mir (nicht!) die Hand

Reich mir (nicht!)die Hand

Wenn du im Erdenkleid die Welt betrittst,

spürst du die warme Hand des Mutterglücks,

die dich umsorgt und liebevoll berührt,

dich hält, wenn schmerzlich du den Halt verlierst.

Du lernst beim Gruß die Hand zu reichen,

die dir dein Gegenüber höflich gibt,

der Handschlag, als Symbol der Einigung,

ist Ritual, gehört zum guten Ton.

Im Gotteshaus ergeht der Friedensgruß,

der ohne Kuss mit Hände schütteln geht,

doch jetzt in den Corona Zeiten

muss dieser Brauch dem Virus weichen.

Und überall,wo du auf Menschen triffst,

die vorher du mit Handschlag hast begrüßt,

stehst du auf Abstand, winkst hilflos zu

seufzend“Wann sind wir dieses Virus los?“

Wie Don Giovanni einst im Liebesrausch

So sing ich laut aus tiefstem Herzen raus

„Reich mir die Hand, geliebtes Leben,

komm auf den Platz mit mir hinaus!“

Unten angeführtes Gedicht veröffentlicht die Brentano Gesellschaft gibt in der FRANKFURTER BIBLIOTHEK FB 2021 

ISBN 978-3-8267-0107-8

Ich möchte dir Danke sagen

Im Leben wird uns viel geschenkt,

das man für selbstverständlich hält.

Wir lassen diese Huld geschehen

wie manch einer im Vorübergehen

Die Blumen pflückt,

Die nah am Wegrand stehen.

Die Gaben einzusammeln

Kommt ganz schnell uns in den Sinn,

wir stell´n sie weg und halten unbefangen

zu neuen Schenkungen die Hände hin,

die viel zu viel und manches mal

für uns ohne Bedeutung sind.

Ein Lächeln, das du mir geschenkt,

hat neues Freuen in mir geweckt.

Ich könnte Freudensprünge machen

und überall in allen Gassen

in ungezählte Worte fassen

mein tief empfundenes Dankeschön.

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